Die Ausbildung zum internationalen Schweißfachingenieur (SFI) erfolgt nach der Richtlinie DVS-IIW/ EWF 1170 an den Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalten (SLV) der GSI und ist in über 60 Ländern harmonisiert und anerkannt. Historisch betrachtet ist die Ausbildung früher zunächst nach nationalen Regeln abgelaufen. Sie wurde dann in das europäische System des EWF (European Federation for Welding, Joining and Cutting) und anschließend in das internationale System des IIW (International Institut of Welding) überführt. Das bedeutet, dass man nach dem erfolgreichen Abschluss des Lehrganges neben dem deutschen Schweißfachingenieurzeugnis auch ein Diplom als International Welding Engineer (IWE) erhält. Optional kann auch ein Diplom als European Welding Engineer (EWE) beantragt werden.
Zulassungsvoraussetzungen / Zugangsvoraussetzungen
Die Ausbildung setzt ein abgeschlossenes Studium voraus. Folgende Abschlüsse werden anerkannt:
Wie lange dauert der SFI?
Der Lehrgang zum SFI ist modular aufgebaut und besteht aus 3 Teilen mit einer gesamten Ausbildungsdauer von 448 Unterrichtseinheiten (eine Unterrichteinheit (UE) entspricht einer Dauer von 50 Minuten). Die Lehrgänge werden als Vollzeit, in Wochenendform, als Abendlehrgang, als e-learning / blended learning bzw. als Kombination Wochenendform/ e-Learning / blended learning angeboten. Die einzelnen Teile können auch zeitversetzt besucht werden. Der Lehrgang muss in einem Zeitraum von 3 Jahren abgeschlossen werden.
Unter bestimmten Umständen kann auch der Teil 1 direkt während des Studiums an der Hochschule besucht werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Hochschule eine Kooperationsvereinbarung mit der nächstgelegenen SLV abgeschlossen hat.
Im nachfolgenden Bild 1 ist der detaillierte Ablauf des Lehrganges dargestellt.
TEIL 1
Im Rahmen des Teils 1 werden zunächst Grundlagen vermittelt, um die unterschiedlichen Niveaus der Teilnehmer auszugleichen. Teil 1 kann auch komplett als e-learning abgewickelt werden. Im Anschluss an Teil 1 erfolgt die obligatorische Zwischenprüfung, die im Multiple Choice- Verfahren durchgeführt wird.
TEIL 2
Teil 2 beinhaltet praktische Übungen zu den Schweißprozessen Gasschweißen, Lichtbogenhandschweißen, Metallschutzgasschweißen, Wolframschutzgasschweißen sowie die Vorführung anderer Schweißprozesse.
TEIL 3
Im Anschluss erfolgt Teil 3 (Hauptteil), der sich in 4 Hauptgebiete gliedert:
Hauptgebiet 1: Schweißprozesse und -ausrüstung
Autogentechnik, Schneiden, Stromquellen, Lichtbogenhand-, Schutzgas-, Unterpulver-, Widerstandsschweißen, Sonderschweißverfahren, Spritzen, Löten, Fügen, Automatisieren.
Hauptgebiet 2: Werkstoffe und ihr Verhalten beim Schweißen
Stahlherstellung, Legierungen, Wärmebehandlung, Rissbildung, Korrosion, Verschleiß, Nichteisenmetalle, Metallografie.
Hauptgebiet 3: Konstruktion und Gestaltung
Festigkeitslehre, Schweißnahtberechnung, Gestaltung, Konstruktion, Verhalten geschweißter Verbindungen bei unterschiedlicher Belastung und Bruchmechanik.
Hauptgebiet 4: Fertigung und Anwendungstechnik
Qualitätssicherung, Schweißer-, Verfahrensprüfung, Arbeitssicherheit, Eigenspannungen und Verzug, Werkstatteinrichtungen, zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, Wirtschaftlichkeit, Reparaturschweißen, Fallbeispiele.
Abschließend bzw. lehrgangsbegleitend erfolgen die schriftlichen Prüfungen sowie die mündliche Abschlussprüfung am Lehrgangsende.
Was kostet der SFI?
Die aktuellen Lehrgangsgebühren finden Sie auf der Homepage der GSI (www.gsi-slv.de). Für arbeitslose und von Arbeitslosigkeit bedrohte Teilnehmer ist eine Förderung durch die Arbeitsagentur möglich. Die GSI mbH ist AZAV/ AVGS-zertifizierter Bildungsträger.
Wo bekomme ich mehr Informationen?
Für ausführlichere Auskunft über die Weiterbildung zum Schweißfachingenieur, wie Zukunftsaussichten, individuelle Kursgestaltung und viele weitere Vorteile, besuchen Sie: www.werdeschweissfachingenieur.de